Die Kanalwaage (auch Nivellierwaage) wurde vermutlich im 16. Jahrhundert erfunden, um exakte horizontale Ausrichtungsmaßnahmen bei Bauwerken durchführen zu können.
Was ist das für ein Messinstrument?
Die Waage ist ein einfaches Instrument zur Messung von Höhenunterschieden, welches dazu dient, horizontale Abweichungen von Geraden oder Flächen aufzufinden. Die beiden Wasserflächen in den Zylindern bilden die horizontale Nivellierlinie, über die mit bloßem Auge visiert wird.
Bei Abweichungen von der horizontalen werden die Wasserstandhöhen in den Zylindern unterschiedlich sein, was mit bloßem Auge erkennbar ist. Mit diesem Messinstrument lassen sich horizontale Abweichungen genau bestimmen. Dazu einfach das Wasser in den Glaszylindern mit der Hand etwas in Schieflage bringen, bis die Oberfläche des Wassers in beiden Zylindern waagerecht ist.
Die Funktionsweise
Die Waagerechte ist beim Gebäudebau von großer Bedeutung, da sie die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen bildet. Sie bestimmt etwa den Abstand zwischen den Wänden oder Fenstern und garantiert somit ein gerades Mauerwerk. Auch die Decken- und Bodenbeläge lassen sich mit der Waagerechten ausrichten.
Mit dieser Waage, kann man horizontale Linien ziehen. Dafür muss man die Vorrichtung aufstellen, so dass sich die beiden senkrechten Glaszylinder in ihrer Waagestellung befinden. Anschließend wird eine Flüssigkeit (meist Wasser) in die Zylinder gefüllt und es wird visiert, bis sich die Oberflächen der Flüssigkeiten in den Zylindern decken – dies bildet dann die horizontale Nivellierlinie. Mit solch einer Waage hat man somit exakte Horizontalschnitte erzeugt und konnte entsprechend arbeiten.
Was wurde früher mit der Waage gemessen?
Mit der Kanalwaage wurden früher zum Beispiel Brücken, Viadukte und Aquädukte ausgemessen.
Die Vorteile dieser Waage
Die Kanalwaage eignet sich hervorragend, um kurze Distanzen genau zu messen, da nur sehr geringe Fehler auftreten. Darüber hinaus ist die Waage transportabel und relativ einfach zu bedienen.
Die Nachteile dieser Waage
Die Nachteile liegen vor allem in der geringen Zielgenauigkeit. Mit dem bloßen Auge visiert, kann nur über kurze Distanzen (ca. 50 m) exakt gemessen werden. Außerdem ist die Waage relativ empfindlich und benötigt eine ebene Unterlage, sonst liefert sie unzuverlässige Messwerte.
Warum wurde diese Waage abgeschafft?
Diese Waage hat heute keine praktische Bedeutung mehr, da moderne Messmethoden wie das nivellierte optische Theodolit und der Totalreflektor höhere Genauigkeit erreichen. Obendrein ist die Beobachtung mit dem bloßen Auge sehr ungenau.
Wie werden Messungen heute durchgeführt?
In der modernen Bauwerksmesstechnik werden heutzutage häufig Nivellier und Levelmax verwendet (die allerdings auch als Kanalwaage bezeichnet werden). Diese Messeinstrumente beruhen auf elektronischem Prinzip und ermöglichen Messungen über große Entfernungen mit hoher Genauigkeit. Zur Erzeugung einer waagerechten Zielgeraden kann man zudem Laserstrahlen nutzen, die von Spiegeln reflektiert oder gebündelt werden.
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